Einheilzeit von Zahnimplantaten:
Wann sind Implantate sofort belastbar – und wann müssen Sie erst vollständig einheilen?

Es gibt verschiedene Gründe, warum wir Zähne verlieren. Vielleicht hatten Sie einen Unfall oder ein kranker Zahn muss raus? Natürlich möchten Sie die Lücke möglichst schnell schließen. Hier spielt das Sofortimplantat seine Stärke aus: Alter Zahn raus und Implantat rein – das klappt häufig in einem Termin. Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen dem Sofortimplantat und der Sofortbelastung.

Die Implantologie-Experten der Zahnarztpraxis Thorn erklären Ihnen:

• wie schnell Sofortimplantate Ihren Wunsch von festen Zähnen erfüllen.
• warum sofort implantiert nicht zwingend sofort belasten bedeutet.
• wieso eine (kurze) Einheilzeit immer nötig ist.
• und wann Sie Ihr Lieblingsessen genießen dürfen.

Welche Einheilzeit benötigen Ihre Implantate?

Die Einheilzeit variiert je nach Implantationsverfahren. Der klassische Weg: Wir bauen, wenn nötig, Ihren Kieferknochen auf. Ein paar Monate später setzen wir Ihre Implantate und geben diesen 6 Wochen Zeit, komplett einzuheilen. Nach der Einheilzeit erhalten Sie Ihren Zahnersatz. Meist dauert es einige Monate, bis Sie Ihre neuen festen Zähne komplett belasten dürfen.

Wenn Sie bereits wissen, dass Sie einen oder mehrere Zähne verlieren, möchten Sie diese natürlich möglichst bald ersetzen. Das Sofortimplantat bietet die schnellste Option, Ihre Zahnlücke zu schließen.

Leicht zu verwechseln: Sofortimplantation, Sofortversorgung oder Sofortbelastung

Viele Patientinnen und Patienten denken, dass sie mit einem Sofortimplantat direkt abends in ein knuspriges Brot beißen. Diesen Zahn müssen wir Ihnen ziehen. Die gute Nachricht: Mit einer Sofortimplantation genießen Sie Ihr Lieblingsessen viel schneller als im herkömmlichen Verfahren.
Wenn wir über eine Sofortimplantation sprechen, müssen wir drei verschiedene Begriffe unterscheiden:

Bei einem Sofortimplantat ziehen wir den alten Zahn und setzen direkt das Implantat. Meist gelingt uns das in einer Sitzung. So sparen Sie Zeit und den Stress mehrerer Eingriffe. Den Zahnersatz erhalten Sie einigen Wochen oder Monate später, wenn das Implantat eingeheilt ist.

Bei einer Sofortversorgung setzen wir das Implantat und Sie erhalten sofort Ihren ersten provisorischen Zahnersatz. So lächeln Sie schnell wieder mit vollen Zahnreihen. Allerdings braucht es ein paar Monate, bis Sie die neuen Zähne vollständig belasten dürfen.

Von einer Sofortbelastung sprechen wir, wenn Sie kurze Zeit nach der Implantation mit Ihren neuen Zähnen schon vieles essen können, worauf Sie Lust haben.

Was bedeutet Osseointegration des Zahnimplantates?

Wenn Sie sich zur Implantation informieren, stoßen Sie bei Ihrer Recherche sicherlich auf das störrische Wort “Osseointegration”. Wie so oft in der Medizin entspringt der Fachbegriff aus dem Lateinischen:

• “Osseus” bedeutet knöchern.
• “Integrare” heißt einbinden.

Wir Zahnmediziner sprechen von einer erfolgreichen Osseointegration, wenn Ihr Implantat fest mit dem Kieferknochen verbunden ist. Dazu müssen kleine Knochenzellen direkt an das Implantat wachsen und dort fest haften. Sie sind der natürliche Kleber, der Ihr Zahnimplantat genauso wie Ihre natürlichen Zähne festhält.

Zahnimplantate im Oberkiefer benötigen für die Osseointegration meist länger als Implantate im Unterkiefer:

• In der Regel braucht es drei bis sechs Monate, bis ein Implantat vollständig einheilt.
• Danach hält Ihr Zahnimplantat genauso viel aus wie Ihre natürlichen Zähne.

Wann können Sie ein Implantat sofort belasten?

Wenn wir ein Sofortimplantat setzen, nutzen wir eine spezielle Technik, um dieses im Kieferknochen zu verankern. Damit erreichen wir eine Primärstabilität. Ihr Implantat sitzt fest, ist aber noch nicht mit dem Knochen verwachsen.

Wenn die Situation es zulässt, setzen wir Ihrem Sofortimplantat direkt eine (Keramik-)Krone auf (Sofortversorgung). Im optimalen Fall können Sie mit Ihrem neuen Zahn nach wenigen Tagen essen (Sofortbelastung).

Hierfür müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein:

• Ist Ihr Kieferknochen gesund und stark?
• Ist Ihr Zahnfleisch entzündungsfrei?
• Sind Ihre anderen Zähne gesund?

Ob eine Sofortversorgung bzw. Sofortbelastung bei Ihnen möglich ist, können wir nach einer ersten eingehenden Untersuchung sagen.

Wie lange muss das Implantat einheilen, bis Sie essen können?

Das hängt von der Art Ihrer Implantation ab. Der schnellste Fall ist die Sofortbelastung: Sie erhalten Ihr Implantat und den ersten festen Zahnersatz in einem Termin. Läuft dieser optimal, können Sie bereits nach 24-48 Stunden weiche Speisen genießen.

Auf das saftige Steak sollten Sie allerdings auch bei einer Sofortbelastung noch einige Wochen verzichten. Sie erhalten von uns einen genauen Fahrplan, was Sie ab wann essen dürfen.

Dürfen Sie nach der Zahnimplantation Kaffee trinken?

Koffein regt die Durchblutung an. Das möchten wir bei einer frischen OP-Wunde – auch, wenn sie winzig klein ist – vermeiden. Deshalb sollten Sie am Tag des Eingriff keinen Kaffee trinken.

Für einen optimalen Heilungsprozess verzichten Sie in den ersten drei Tagen nach der OP auf:

• Kaffee und Tee
• Nikotin
• und Alkohol.

Müssen Sie mit Schmerzen nach der Sofortimplantation rechnen?

Wir setzen Ihr Implantat direkt an die Stelle, an der vorher Ihre natürliche Zahnwurzel saß. Dieser Eingriff ist schonend. Es handelt sich allerdings um eine kleine offene Wunde. Deshalb ist es normal, wenn die Stelle ein bis zwei Tage nach dem Eingriff leicht schmerzt.

Viele Patientinnen und Patienten berichten von Druckschmerzen in den ersten Tagen nach dem Eingriff. Hier hilft kühlen, vorsichtig mit antibakteriellem Mundwasser spülen und schonen. Sie sehen, es ist sinnvoll, die Implantate nicht direkt nach dem Eingriff voll zu belasten. Sie erhalten von uns zusätzlich Schmerzmittel für die ersten Tagen mit nach Hause.

Geben Sie Ihren neuen Zahnwurzeln etwas Zeit, anzukommen und zu heilen. Und freuen Sie sich auf das befreiende Gefühl zeitnah wieder alles essen und genießen zu können, was Ihnen Freude macht.